Was bedeutet der Name Caipirinha?
Die Bezeichnung Caipirinha ist die weibliche Verkleinerungsform des brasilianischen Caipira, das so viel wie „Bauer“ oder „Landei“ heißt; Caipirinha bedeutet also in etwa „Bauernmädchen“.
Seit wann gibt es das Getränk Caipirinha?
Seinen Ursprung hat der Caipirinha im Brasilien des 18. Jahrhunderts: Die Sklaven auf den riesigen Zuckerrohrplantagen tranken gerne Zuckerrohrsaft, den sie durch Abkochen am Fermentieren hinderten und „garapa“ nannten.
Die Geschichte des Caipirinha Cocktail
Seinen großen Aufschwung nahm der Caipirinha im Jahre 1918, als während einer schlimmen Grippe-Epidemie ein portugiesischer Bartender in Sao Paulo seinen Gästen diesen Drink als wirksamen Schutz vor dem Virus anbot – mit so großem Erfolg, dass der Caipirinha alsbald als Hausmittel gegen beinahe alle körperlichen und seelischen Beschwerden reüssierte. Und auf einmal war der Caipirinha das In-Getränk der Oberschicht geworden!
Erste Caipirinha Rezepte enthielten Cachaça, Limette, Honig und Knoblauch. Man geht zudem davon aus, dass der Drink warm getrunken wurde. Von dieser ersten Version bis zum heutigen Kultgetränk war es ein langer Weg.
Auch nachdem Honig und Knoblauch als Caipirinha Zutaten durch Rohrzucker ersetzt wurden, genoss die Caipirinha keinen guten Ruf. Das lag daran, dass Cachaça meist privat gebrannt wurde und oft eine eher minderwertige Qualität hatte. Erst nachdem die Cachaca-Industrie sich entwickelte und mehr und mehr qualitativ hochwertige Marken auf den Markt gekommen waren, stieg auch der Ruf des Caipirinha-Cocktails. Aber was ist Cachaça überhaupt?
Cachaça ist eine Spirituose aus fermentiertem Zuckerrohrsaft. Dadurch ist er dem Rhum Agricole, also dem Rum im französischen Brennstil, sehr ähnlich. Heute gibt es einige international bekannte Marken, allen voran Pitu Cachaça, der aber unter Fachleuten nicht zu den besten gehört.
Der in Deutschland prüfungsrelevante Caipirinha:
1 Limette vierteln
1,5 Löffel brauner Rohrzucker dazu, zerstampfen
bis oben, mit Crushed Ice füllen
mit 6cl Cachaça auffüllen
Die Limette gut waschen und dann mit leichtem Druck kurz auf der Arbeitsfläche rollen. Dadurch gibt sie später mehr Saft ab. Anschließend die Enden der Limette sparsam abschneiden und die Limette der Länge nach halbieren. Wir empfehlen eine Limette pro Drink. Den Strunk in der Mitte entfernen. Die Limetten-Hälften der Länge nach vierteln und dann noch einmal quer teilen, damit man sechzehn kleine „Dreiecke“ erhält. So gibt die Frucht den meisten Saft frei. Die Stücke zusammen mit 1–2 Löffeln Rohrzucker ins Glas geben.
Beim Zerdrücken der Limetten, also beim „Muddeln“ des Drinks, ist es wichtig, die Limetten-Stücke nicht bis zur Unkenntlichkeit zu zerquetschen. Dadurch lösen sich nämlich auch unangenehme Bitterstoffe aus der Frucht. Ziel des muddling ist lediglich den Saft vorsichtig aus der Frucht zu pressen.
Der richtige Cachaça für den Caipirinha!
Die verwendete Spirituose hat beim Caipirinha einen enormen Einfluss auf ihren Geschmack. Daher solltest du keineswegs an einem hochwertigen Cachaça sparen.
Möchtest du eine klassisch-solide Caipirinha bauen, greifst du am besten zu einem weißen Cachaça. Diesen findest du in jedem guten Supermarkt. Damit machst du nichts falsch, entdeckst aber auch nichts Neues.
Wenn du mehr aus deinem Drink holen willst, als nur den klassischen Caipi, dann greife zu einem Cachaça, der im Holzfass reifte. Dieser verhilft deinem Cocktail auf eine völlig neue Ebene und erweitert sein Aromen-Spektrum erheblich.
Brauner oder weißer Rohrzucker?
Ein echter Caipirinha wird immer mit weißem Rohrzucker hergestellt. Dieser trägt ein deutliches Rohrzucker-Aroma in sich, ist feinkörniger und löst sich besser auf.
Im Gegensatz dazu besitzt brauner Rohrzucker eine starke Karamellnote, die sich auf den Geschmack auswirkt. Darüber hinaus ist die braune Variante häufig deutlich gröber und hinterlässt ein unschönes Mundgefühl.
