Bruschetta (Aussprache: Brussketta) war ursprünglich ein preiswertes, bäuerliches „Arme-Leute-Essen“,
es entstand vermutlich als Imbiss für Feldarbeiter. Wie auch im Falle der Pizza ist dieses Gericht zwar aus der Not heraus geboren, aber durch die kulinarische Fantasie der Italiener zu einer Delikatesse geworden. Heutzutage wird die Bruschetta fast ausschließlich als schnelle Vorspeise (antipasto) serviert.
Das Wort „bruschetta“ stammt von „pane bruscato“ (geröstetes Brot)
Bruschetta besteht aus frisch gerösteten Brotscheiben, die auf verschiedenste Weise gewürzt werden können. Die einfachste (und auch bekannteste) Variante besteht aus frisch gerösteten Brotscheiben, die noch warm mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe eingerieben, gesalzen und mit Olivenöl beträufelt werden. Die Qualität des Olivenöls ist wesentlich für eine gute Bruschetta.
BRUSCHETTA IN DER RÖMERZEIT
Laut Plinius dem Älteren begannen die Römer relativ spät Brot zu backen, aber dafür verbreitete sich sein Genuss sehr schnell im ganzen Kaiserreich.
Eine andere wichtige Zutat der römischen Küche war zu der Zeit bereits Olivenöl. Man schätzt, dass jeder Römer mindestens 55 Liter Olivenöl im Jahr konsumierte.
Ein anderes wichtiges Nahrungsmittel unter den Bauern und Soldaten war Knoblauch. Dieser wurden unter den Soldaten verteilt, um Infektionen zu verhindern und vor allem wurde ihm Manneskraft zugeschrieben. Knoblauch war so viel eingesetzt, dass er sogar dem Gott des Krieges, Mars, zugeteilt wurde und mit dem Ausdruck „Allium olere“ (Knoblauch-Geschmack) die niedrigen Gesellschaftsschichten gemeint waren.
Klassische Bruschetta:
geröstete Brotscheiben warm
mit geschnittener Knoblauchzeh einreiben
salzen
mit gutem Olivenöl beträufeln.
ZUBEREITUNG:
Die klassische Bruschetta
für die perfekte Bruschetta benötigt man ein gutes Brot mit viel Brotkrume und einer dicken Kruste.
Brot in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden – bei einem Baguette die Scheiben schräg schneiden, sodass mehr Brotfläche vorhanden ist.
Den Ofen oder einen Grill – noch besser ein Holzkohlenfeuer einschalten bzw. anzünden. Das Brot auf beiden Seiten goldbraun rösten. Im Ofen gelingt es am besten, wenn man die Scheiben Brot auf einen vorgeheizten Pizzastein legt.
Einen hitzebeständigen Handschuh oder ein sauberes Küchentuch zum Halten bereitlegen.
Den Knoblauch schälen und das noch heiße (wichtig!) Brot auf einer Seite mit der Knoblauchzehe einreiben. Mit Salz und Pfeffer bestreuen und jede Scheibe mit Olivenöl beträufeln. Noch warm servieren.
Bestimmt wirst du dich jetzt fragen, BRUSCHETTA ohne Tomate?
Die römische Gewohnheit, alltäglich Bruschetta zu konsumieren, war in Süd und Mittelitalien zu finden. Als die neapolitanische Küche im 18. Jahrhundert die Tomaten entdeckte, begannen die Neapolitaner die Bruschetta mit frischen Tomaten und Basilikum zu verfeinern.
Die neapolitanische Bruschetta
Zubereitung:
Für die neapolitanische Variante kümmern sie sich zuerst um die Tomaten und dann um das Brot, denn das einzige Geheimnis dieses Rezeptes ist, die Bruschetta den Gästen warm zu servieren.
Reife Tomaten waschen und schälen. Wenn es sich um große Früchte handelt, diese halbieren und die Kerne und den Saft so gut wie möglich entfernen. In 1 cm große Stücke schneiden. Basilikumblätter waschen, trocknen und in kleine Stücke reißen.
Das Brot wie bei der klassischen Variante zubereiten, noch ganz heiß mit Knoblauch einreiben.
Tomatenwürfel darauf geben, mit Basilikum und Salz bestreuen und jede Scheibe mit Olivenöl beträufeln. Noch warm servieren.
Weitere Varianten:
Bruschetta mit Kapern
Zutaten:
4 Scheiben „pane pugliese“ (Brot aus Apulien)
4 Eigelb
4 Löffel geriebenen Pecorino-Käse
2 Sardellenfilets (Anchovis)
1 Löffel Kapern,
Schwarze Oliven (entkernt)
Zubereitung:
Kapern und Sardellen zerkleinern und mit Käse und Eigelb gut vermengen. Die Oliven zerkleinern. Die Kapern-Creme auf die Brotscheiben auftragen und die Olivenstücke darüber streuen. Etwa 5–8 Minuten im heißen (22°) Ofen überbacken. Lauwarm servieren
Bruschetta mit Zwiebeln und Oliven
Zutaten:
1/2 kg weiße Zwiebeln
4 EL Olivenöl
1/2 EL Sardellenpaste
Thymian, gehackter Basilikum (1–2 Blätter)
eine Handvoll grüne Oliven (entkernt)
Zubereitung:
Die Zwiebeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne, das Olivenöl heiß werden lassen, Sardellenpaste hinzufügen und mit einem Holzlöffel im Öl auflösen. Zwiebeln und Thymian hinzufügen. Salzen, pfeffern. Die Zwiebeln dünsten, bis sie weich und goldbraun sind. In letzter Minute die zerkleinerten Oliven hinzufügen. Noch heiß die gerösteten Brotscheiben damit belegen. Die Oliven können auch püriert und mit Öl zu einer dicken Creme vermengt werden, mit der man die Brotscheiben bestreicht.
Bruschetta mit Bresaola
Zutaten:
4 Scheiben Bauernweißbrot
8 Scheiben Bresaola (luftgetrockneter Rinderschinken)
Ziegenfrischkäse,
Rucolasalat
Salz, Zitronensaft, Öl
Zubereitung:
Rucola mit Öl, Zitronensaft und Salz würzen. Brot rösten und mit dem Frischkäse bestreichen. Darüber die Scheiben Bresaola verteilen und zuletzt den angemachten Rucola.
Bruschetta alla Caprese
Zutaten:
4 Scheiben Bauernweißbrot
1 reife große Tomaten
1 Mozzarella
ein paar schwarze Oliven
etwas Oregano
2 Knoblauchzehen
Salz, Öl
Zubereitung:
Tomate, Oliven und Mozzarella in kleine Würfel schneiden. Mit Olivenöl, Oregano und Salz würzen und gut vermischen. Die Brotscheiben werden inzwischen im Backrohr auf beiden Seiten gebräunt, anschließend mit den halbierten Knoblauchzehen eingerieben, mit Olivenöl beträufelt und leicht gesalzen.
Jetzt werden die Brotscheiben mit der Mozzarella-Tomaten-Oliven-Mischung belegt, mit Olivenöl beträufelt und noch einmal kurz in das Backrohr gegeben, bis der Käse anfängt zu verlaufen.
